Schon wieder dieses Piepsen. Karin war genervt. Ständig klingelte ihre Durchwahl, aber am anderen war ein Faxgerät. Das ging jetzt schon eine gute dreivertel Stunde so. Merkten die eigentlich noch was? Mit einem Pfeifen zu sprechen macht natürlich wenig Sinn. Deshalb knallte Karin nur noch den Hörer auf. Und zählte zur Beruhigung die Versuche der anderen Seite, auf ihr Telefon ein Fax zu schicken. Elf waren es insgesamt.
Beim zwölften Mal hatte Karin eine Stimme in der Leitung. "Wir versuchen, Ihnen ein Fax zu schicken." "Das ist eine Nebenstelle, kein Fax." An sich hätte Karin jetzt eine Entschuldigung erwartet. Stattdessen blökte die Anruferin los. "Warum stellen Sie das Gespräch nicht einfach aufs Fax? Sind Sie wohl nicht in der Lage zu, oder?" Klack. Aufgelegt.
Karin war erst mal baff. Über die Dreistigkeit, ihr die Schuld dafür zu geben, dass jemand zu faul ist, eine Faxnummer vom Briefbogen abzulesen. Aber das mit dem Durchstellen war eigentlich keine schlechte Idee. Hätte Karin auch selbst darauf kommen können. Jetzt freut sie sich schon fast ein bisschen auf den Augenblick, wenn sich mal wieder ein Fax zu ihr verirrt.