Karsten hatte sich Pizza bestellt. Der Kurier war gerade weg. Karsten stand nachdenklich im Hausflur. Er betrachtete das Wechselgeld. Kein Zweifel, der Bote hatte ihm auf hundert Euro rausgegeben. Dabei hatte Karsten nur mit einem 50-Euro-Schein bezahlt.
Was sollte Karsten jetzt machen? Er konnte sich freuen. Pizza gratis, und die nächsten zwei Bestellungen gingen sozusagen auch noch aufs Haus. Oder war es vielleicht doch besser, sich beim Pizzataxi zu melden? Immerhin versemmelte so ein Missgeschick dem Fahrer sicher den Tagesverdienst. Außerdem war da noch die Sache mit dem schlechten Gewissen. Karsten überlegte, dann entschied er sich für Ehrlichkeit.
Der Telefonist stellte gleich zum Chef durch. Der war verblüfft. "Ich mache jetzt schon drei Jahre Bringdienst. Aber Sie sind der erste Kunde, der sich meldet, weil er zu viel Geld rausbekommen hat." Eine Viertelstunde später stand der Fahrer wieder vor der Tür. Er bedankte sich herzlich. Auch der Chef ließ grüßen - mit einem Verzehrgutschein über 30 Euro. Soll noch einer sagen, Ehrlichkeit ist immer ein Verlustgeschäft. Überdies hat Karsten gut geschlafen.